Sonntag, 30. November 2008

Parkour business

Drei Parkourdinger über die ich berichten möchte:


1.) KinderKanal: Wissen macht Ah!

Zu allererst der Bericht aus dem KinderKanal. Nahezu perfekt, sehr zufrieden mit der Vorarbeit (auf alle Konditionen wurde eingegangen), mit der Absprache vor dem Drehtag (Datum, Ort, sowie Teilnehmer frei wählbar), mit der Gestaltung des Drehtages selbst (Getränke, unauffälliges und nicht-störendes Kamerateam), Nachbearbeitung (OFF-Text durch mich kontrolliert) und Endfassung sind alle wunderschön geworden. Ein sehr großes, und wohlverdientes Danke an Inka Friese!



2.) Lehrerfortbildung Duisburg


Letzten Mittwoch kapselte ich mich aus dem Uni-Alltag aus und begab mich nach Duisburg um in Zusammenarbeit mit der regionalen Sportentwicklung auf einer Sportlehrerfortbildung zum Thema Parkour zu referieren. Diese Anfrage wurde an mich persönlich als Fortführung eines vorherigen Lehrprojektes (2 Sportstunden an einem Gymnasium in Duisburg-Meiderich) geführt, da der damals zuständige Sportreferendar mich an seine Kollegen weiterempfohlen und meine Kontaktdaten weiter gereicht hat.

Nach einer ausführlichen Vorabsprache waren alle Vorbereitungen getroffen und der Kooperation stand nichts mehr im Wege.
Der Tag selber lief sehr zufriedenstellend ab, aber es kam, aufgrund der hohen Teilnehmerzahl (~25 Sportlehrer) zu einigen Wartezeiten an den einzelnen Lehrstationen des Hallen-Parcours. Die Teilnehmergruppe vereinte in sich alle Altersklassen (schätzungsweise 20-65) und war geschlechtsspezifisch bunt gemischt (etwa 50:50). Große, Kleine, Schwere, Leichte: Alles war dabei.

Alle Lehrer haben sich meinen verschiedenen, sie quälenden Aufgaben gestellt, und sicherlich einiges von Parkour mitnehmen können. Unter anderem ging ich auf den Aspekt der Sinneswahrnehmung (Parkourblick, Parcours mit geschlossenen Augen bewältigen, Tastsinn, "Landungen hören" etc.) ein, erläuterte Grundzüge parkourspezifischen Krafttrainings und Aufwärmens, und erklärte verschiedene philosophische Aspekte (Konfrontation mit persönlichen Ängsten, Halle vs. Straße, Freiheit und Fluchtgedanke etc.) in einem kurzen Paket, das einen Einblick in unsere Bewegungsform bringen sollte.

Weiterhin habe ich verdeutlicht, dass all dies nur als kleiner Ausblick auf den großen Komplex "Parkour" dienen könne, und wenn wirklich der Bedarf eines Lehrprojektes bestehen solle, ich gerne zur Beratung und Leitung zur Verfügung stehe. Auf dieses Angebot sprach mich nach der Veranstaltung eine der Teilnehmerinnen an und wird sich bei mir melden, um Parkour in eine Projektwoche an ihrer Schule einzubinden.
Ich freue mich drauf noch weitere Resonanz wieder zu kriegen.


3.) Parkour-Workshop, Familie K.


Gestern (Samstag) war ich nun wieder im Mediapark, um erst einmal meinem normalen Training nachzugehen. Nach vielem Überlegen und dem "Nicht-den-Boden-berühren" an einem Aufzughäusschen modifizierten die anwesenden Trainierenden und Ich den bestehenden Parcours durch blinde und einarmige Variationen und waren so gezwungen immer wieder neue Techniken (z.B. Verkeilen des Körpers zwischen Hindernis und Decke, Einarmiges Hangeln, Ertasten der Oberflächen, Ausreizen der Flexibilität um Platzmangel auszugleichen etc.) zu entwickeln um den gleichbleibenden Parkour bei immaginären Notsituationen zu bestehen. Sehr reizvolles Trainingskonzept, dass ich auch sicherlich weiterhin verfolgen werde.

Aber das eigentliche Hauptevent dieses Tages war Ich. Um das genauer zu erläutern veröffentliche ich hier einfach einen kurzen Ausschnitt des E-Mail Verkehrs:
Hallo Dirk Meyer,



irgendwann im Sommer 2007 habe ich Dich mal kurz kennengelernt. Du bist mit ein paar Leuten über den Media Park gelaufen und ich saß am Rand, um ein Auge auf meinen 11 jährigen Sohn Thorsten zu haben, der bei Dir mittrainierte. Diese Leidenschaft zum Parcouren ist ihm erhaltengeblieben und so turnt er mit zwei, drei Freunden durch unser Dorf (Erftstadt-Lechenich) oder wir fahren bei gutem Wetter schon mal so zum Media Park.



Seitdem wünscht er sich einen Tag mit Parcour + Anleiter für sich und seine Freunde. In 2007 gelang es mir nicht, dass irgendwie zu organisieren. Es scheitete damals an den üblichen versicherungstechnischen Bedenken der Schulen (private Nutzung einer Halle) und auch am Preis des Trainers (jemand von der Sporthochschule)


Thorsten's Vater schenkte seinem Sohn also für sich, und seine Freunde, einen 3 stündigen Parkourworkshop im Mediapark, mit mir als Trainer. Thorstens Eltern brachten noch Verpflegung in Form von Törtchen und diversen Getränken mit, und ich forderte die 8 12-14 Jährigen in den drei Stunden, sodass jeder am Ende einen schönen Muskelkater für den nächsten Tag mitnehmen konnte. Klasse Idee des Vaters, Thorsten hat sich definitiv über den Tag gefreut, und die anderen Jungs kamen auch auf ihre Kosten.
Insgesamt war die Veranstaltung ein großer Erfolg für alle Beteiligten (mich eingschlossen, denn die Jungs waren erstaunlich talentiert). Ich denke nicht jeder kann von sich behaupten jemand anderem zum Geburstag geschenkt worden zu sein, oder!?


Parkourmäßig ist also alles im Lot, mein eigenes Training kommt auch nicht zu kurz, und meine Trainerqualitäten kann ich durch Coaching- und Medienaufträge dieser Art auch ausbauen. Man lernt ja schließlich nie aus!

In vier Wochen ist Weihnachten!
- Dirk

Montag, 17. November 2008

Kölnische Rundschau

Anziehende Bewegung

Von Tim Attenberger, 16.11.08, 21:33h
Die Stadt ist ihr Trainingsgelände: Bei "Le Parkour" geht es darum, einen vorher festgelegten Weg möglichst in Luftlinie zu bewältigen. Hindernisse, die auf der Strecke liegen, werden dabei überwunden. In Köln ist die Sportler-Szene recht aktiv.

Schon von weitem fällt Spaziergängern im Mediapark an Samstagen eine ungewöhnliche Gruppe auf: Junge Frauen und Männer in lässiger Sportkleidung ziehen sich an Mauervorsprüngen hoch, springen über Geländer oder balancieren auf schmalen Betonstegen. Das sieht auf den ersten Blick ein wenig seltsam aus, hat aber einen durchaus ernsten Hintergrund, sie trainieren für die Sportart „Le Parkour“.

Eine Frau, die auf dem Fahrrad vorbeikommt, hält an und möchte wissen, was die Gruppe eigentlich macht. „Das erleben wir sehr oft“, sagt Dirk Meyer. Der 19-Jährige ist seit vier Jahren in der Parkour-Szene aktiv und in Köln der Kopf der Bewegung. „Leider begegnen uns viele Leute mit Vorurteilen, weil sie denken, dass wir etwas zerstören.“

Doch genau darum geht es den „Traceuren“ nicht. Im Gegenteil haben sie selber mit den Hinterlassenschaften anderer Gruppen zu kämpfen. Meyer hat auf dem Boden Glasscherben entdeckt und räumt nun Splitter für Splitter weg, damit sich niemand verletzt. Dann konzentriert er sich, schließt die Augen, schlägt sie wieder auf, deutet den geplanten Sprung zunächst nur an und geht die Bewegung in Gedanken nach. „Parkour ist eine Kopfsache, es geht darum, sich einer Aufgabe zu stellen“, erklärt er, nimmt einen kurzen Anlauf, springt über eine Mauerkante, sein Körper streckt sich dabei in die Länge. Auf dem Boden gelandet, rollt er sich ab.

Zähneputzen auf nur einem Bein

Besonders auf Außenstehende wirken solche Bewegungen anziehend. „Dadurch bekommt Parkour auch das falsche Image, eine spektakuläre Sportart zu sein, wobei es in Wirklichkeit nur um effizientes Bewegen geht.“ Diese Situation kennt auch Andreas Bindewald, der erst seit sieben Monaten dabei ist. „Instinktiv vergleicht man sich mit den anderen und wird unvorsichtig“, weiß der 19-Jährige. Schon zweimal habe er sich bei Sprüngen verletzt, weil er dafür noch nicht bereit war.

Da Parkour nicht in Vereinen organisiert ist, gibt es auch keinen geregelten Trainingsbetrieb. Interessenten finden ihren Weg zum Parkour über das Internet oder einen Workshop der „Playstation Art of Movement-Tour“, an der Meyer als Trainer mitwirkt: „Die Workshops sind eine der wenigen Möglichkeiten, sich zentral zu treffen, und Anfänger kriegen dort einen professionell angeleiteten Einblick.“

Lisa Lindenthal ist darüber schon hinaus und sucht sich ihren Weg durch die Betonlandschaft selber. „Man bekommt mit der Zeit einen Blick dafür, was man wo machen kann“, meint die 19-Jährige, die eine der wenigen Frauen im Parkour-Sport ist und das sehr bedauert. Viele Mädchen hätten einfach nicht genug Geduld. „Man kommt nur Schritt für Schritt voran. Ich übe sogar im Alltag und stehe beim Zähneputzen auf nur einem Bein“, erzählt sie und hüpft locker über den nächsten Betonpoller.

Free Image Hosting at www.ImageShack.us


Danke noch einmal an Tim für die gute Zusammenarbeit!

Montag, 10. November 2008

Kurnacherfolg, Berlin und Unileben

Jetzt einmal ein wenig ausführlicher.

Ich bin nun seit fünf Tagen aus meiner Kur zurück, und sehe mich meinem neuen Alltag gegenüber. Die Haut hat sich über den Verlauf der Kur über verschiedene Stadien, und Rückfälle, zu einem Zustand verbessert, der wesentlich erträglicher ist, als mein Anreisezustand. Dennoch merke ich jetzt langsam, wie die Haut sich verschlechtert. Das geschieht aber nur sehr langsam, und ich bin noch gespannt, wie es sich entwickeln wird.

Was ich mitgenommen habe:
- Freunde. Neue Leute, die ich kennengelernt habe, und die mich kennengelernt haben, auf anderen Ebenen als dies mit alten Bekanntschaften möglich wäre. Offen dem anderen gegenüber, und kontaktfreudig zur Tiefgründigkeit. Habe ziemlich intensive Gespräche über seriöse Themen geführt, und Leute gefunden, denen ich vertrauen kann.

- Gewicht. Ich habe 4-5 Kilo zugenommen, da man dort förmlich mit Essen bombardiert wird, und ich gerne und viel esse. Das merke ich jetzt an der Art, wie ich mich bewege, und wie Kleidung sitzt. Das braucht erst einmal ein wenig Arbeit.

- Elemente. Ich bin selber recht viel im Klinik-eigenen Schwimmbad geschwommen, und habe auch anderen dabei zugesehen, wie sie geschwommen sind. Ich fand es faszinierend wieder einmal zu sehen, wie adaptiv der Mensch ist, und dass er sich sogar im Wasser, bei zu Grunde liegender Körperbeherrschung und Technik, fast mühelos fortbewegen kann. Ich bin nie ein guter Schwimmer gewesen, hatte teilweise sogar panische Angst vor Wasser, die ich so ein bisschen abschwächen konnte.

- Aufmerksamkeit. Ich merke öfters, wenn ich mich kratze, und versuche, mehr oder minder erfolgreich, die Intensität, sowie die Häufigkeit, zu reduzieren. Ich habe an vielen Mitpatienten beobachtet, und auch hören können, wie sie teilweise hemmungslos kratzen, was mir schon in der Seele wehtat. Ich scheine schon mehr Selbstbeherrschung auf mich auszuüben, als manch anderer Neurodermitiker. Gleiches gilt auch über Wissen: Man wurde nicht wirklich ausgiebig informiert, und die Informationen, die uns gegeben wurden, waren für mich alte Hüte, waren für eine Vielzahl der anderen aber wissenschaftliches Neuland.

Fast alle Leute, die ich kennengelernt habe, verließen die Insel vor mir, und ließen mich mit einer Stimmung der Melancholie zurück. Ich vermisse nicht nur die Leute, sondern auch die Insel an sich. Das Sorglose, das Anspruchsfreie, das Gelassene.

=================================================================

Diesen Samstag habe ich den "PlayStation the Way" Tourstopp Berlin besucht, wie jedes Jahr. Ich habe alte Gesichter wieder gesehen, neue Leute kennengelernt, und die Zeit bei einer Kurfreundin verbracht, die sich nur allzu herzlich um mich gekümmert hat. Großen Dank nochmal an dich Maria!

Da ich immernoch angeschlagen durch eine Erkältung war, und quasi vier Wochen Trainingsentzug und Motivationsloch hatte, hat das Training starken Tribut gezollt, und ich krauche immernoch umher um ja jegliche Belastung der schmerzenden Muskeln zu vermeiden. Die verdammt dreckige, und verstaubte Halle, trug mit ihrem "Feinstaub" bei meinem Katalysator zu drastischer Verstopfung, und ich gab regelmäßige Auftritte in meinem eingeprobten Act als Husttenor. Ich habe immernoch nicht allen Staub aus der Lunge gehustet, so scheint es mir.

Der Workshop war in Ordnung, aber drastisch überfüllt. Ich hab die Tage genutzt, um nicht nur Parkour, sondern auch andere Fähigkeiten zu trainieren, die ich jetzt hier nicht weiter ausführen möchte. Für Parkour an sich war der Workshop in meinen Augen, in meiner Verfassung, nicht wirklich geeignet. Dennoch habe ich das Wochenende genossen.

=================================================================

Das Unileben! Eher noch der Unitod!

Ich habe drei-einhalb Wochen Studienunterlagen nachzuholen, und akklimatisiere mich nur langsam. Die Tatsache, dass ich seit der 9ten (oder so?) Klasse weder Biologie, noch Chemie, in der Schule hatte, macht das Ganze für mich nicht wirklich leichter. Ich habe zwar schon einige Kontakte geknüpft, stehe also nicht alleine im Regen, aber bis auf die Knochen durchgeweicht fühl ich mich trotzdem.

Ich werde vor Cytoplasma, Porifera, Mitose, Gameten und Zygoten geworfen, hantiere mit Mikroskopen ohne je eine Einführung in die Thematik erhalten zu haben, fahre mit irgendwelchen Bussen quer durch Bonn um irgendwo zu Vorlesungen zu erscheinen, und all das nur um am Ende verwirrter zu sein, als ich es vorher war.

Mein großes Uniproblem derzeit: Ich weiß nicht, was ich wissen muss.

Viele Dozenten halten ihren Stoff für "trivial", "elementar" oder "nicht erwähnenswert, da sie dies ja sowieso schon in der Oberstufe behandelt haben". Ich frage mich dann immer, wofür unsere Dozenten wohl bezahlt werden, wenn nicht zum vermitteln von Inhalten. Wenn wir das alles wissen würden, würden wir keine 500€ Studiengebühren pro Semester bezahlen, um uns in einer "40 Stunden Workload Woche" abzurackern, oder? ;)

Heute musste ich zum Beispiel eine Zeichnung eines Blattschnittes der "Rhoeo Discolor" in verschiedenen Stadien der Plasmolyse, bzw. Deplasmolyse, und dem Normalzustand anfertigen. Ich kannte weder die Pflanze, noch das Mikroskop, noch den Aufbau einer Zeichnung im Universitätskontext, noch die einzelnen Bestandteile einer Pflanzenzelle. Kurzum war ich recht aufgeschmissen, hab mich aber doch noch irgendwie so durchgemogelt, und bin mir nun im Klaren darüber, dass noch viel mehr Nachholbedarf besteht, als vorerst angenommen.

Hier einmal ein kurzer Fausthieb zur Nase an die ganzen "In den ersten drei Wochen macht man eh fast nichts"-Leute ;).

Irgendwie werd ich mich durchboxen.

To-Do-Liste durchblätternd.
- Dirk

Freitag, 7. November 2008

Wochenende (dieses)

Bin ich in Berlin.

Kur hat gut angeschlagen, Hautzustand ist ziemlich gut, die ersten Unitage waren interessant, aber anstrengend, Rest gibt's wenn ich wiederkomme und mehr Zeit habe :)

- Dirk

Dienstag, 14. Oktober 2008

Von der Insel - Nummer Eins

Erster Blogpost von der Insel!

Ich bin nun schon seit 6 Tagen hier, und die Zeit verfliegt.

Letzte Woche Mittwoch hat es mich gegen 16:00 auf die Nordseeinsel Norderney verschlagen, um meine Kur anzutreten. Nach einer langweiligen Zugfahrt, und einer langweiligen Wartezeit auf die Fähre, betrat ich eben selbige um auf die kleine, aber feine Insel überzusetzen.

Dort angekommen wartete der Klinikbus auf mich, der mich samt Wanderrucksack dann zur Rezeption der "Nordsee-Kurklinik Norderney" beförderte, wo ich mich an der Rezeption anmeldete, ein paar Infozettel kriegte, darüber informiert wurde, dass sich meine Koffer bereits auf meinem Zimmer befinden (yay!), und aufgefordert wurde um 17:00 bei irgendsoeinem Vortrag, den ich inzwischen wieder vergessen habe, zu erscheinen.

Das Zimmer ist geräumig, hat alles was ich brauche, und die Gebäudeinnenreinigungsfachkraft stattet mich im 2-Tage Rhythmus (nach Wunsch) mit frischen Handtüchern aus, und bezieht wöchentlich mein Bett frisch. Einziges Manko am Zimmer ist, dass sich mein Fenster direkt am Vordach des Hauses befindet, und meine Parkourparanoia mich zwingt es beim Verlassen des Zimmers zu schließen, bzw. auf Kipp zu stellen. (Und ja, ich bin schon einmal durch's Fenster auf's Vordach, um mich umzuschauen.)

Die Klinik kann man sich wie ein 3,5 Sterne-Hotel vorstellen, vermute ich jetzt einmal ins Blaue. Drei Mahlzeiten am Tag, wobei die Mittlere kein Büffet ist, sondern eine Auswahl zwischen mehreren Optionen ist. Ich komm ernährungstechnisch auf meine Kosten, wundere mich aber schon noch über Instant-Suppen, Ketchup und Pommes Frites in einer Klinik. Generell wird Rohkost und gesunde Ernährung kleiner geschrieben, als es angepriesen wird. Dennoch konnte ich meine speziellen Wünsche äußern und kann auf MINUS-L (laktosefreie) Produkte zurückgreifen, und mich, wenn ich mal will, dennoch am normalen Essen bedienen.

Wir haben noch ein Schwimmbad, das mit gefiltertem Meerwasser gefüllt ist, eine Sauna (die ich noch nicht getestet habe, muss ich zugeben), einen Kraftraum (den ich nach Einweisung heute zum ersten Mal nutzen konnte), und mehrere andere kleine Spielereien. Die Wasserspender, die im Haus verteilt sind, sind regelmäßig damit beschäftigt meine Flaschen nachzufüllen.

Bisherige Therapien, wie z.B. Vollbäder in Meerwasser, Bestrahlung mit UVA1-Licht, Klimatherapie (= in der Nordsee stehen... 13°C Wasser bis Oberkante Unterlippe), verschiedene Cremes, sowie Histaminblocker Tabletten und Antibiotikum, haben meine Haut auf ein wunderbares Level heilen lassen, und der Schweiß brennt nicht mehr beim Sport, und ich muss mich nicht tausendmal eincremen. Bin gespannt, wie es sich weiter entwickelt.

Soviel erst einmal zum ersten Post von der Insel; Ich sitz im Internetcafé und habe noch zwei Minuten, bevor's noch teurer wird.

Moin.
- Dirk

PS: Einer von den Einweisern sieht aus wie Laurent.

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Aufbruch

Köln Hbf., 7:48 Gleis 3. Morgen früh geht's los.

Ich hab meine Photokamera dabei und werde versuchen über ein I-Net Café auf der Insel Photos und Texte hochzuladen.

Nervös.
- Dirk

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Erste Reise

Fängt gleich an und geht in die Schweiz. Ein ParkourONE Treffen auf dem verschiedenste Sachen besprochen, geplant, verworfen, neu geplant, gegessen und besprungen werden. Ich komme vermutlich Sonntag Abend erst wieder. Ab Montag dann für zwei Tage wieder zu Hause.

Nächste Woche Mittwoch fahre ich dann auch schließlich für vier Wochen in Kur. 08.10 - 05.11 bin ich schlussfolgernd auch nur seeehr sporadisch zu erreichen. Ich werd wohl alle 2-3 Tage mal meine Mails checken, aber ob ich einen Messengerservice benutzen kann, weiß ich noch nicht genau. Also wenn, dann Mails an dirk ETT meyer-koeln PUNKET de.

Ich bin gespannt, und werde wohl auch ein-zwei Blogposts schreiben, wie die mich in der Kur behandeln, welche obskuren Therapien sie bei mir anwenden, und ob's was hilft, bzw. wie sich mein Gesundheitszustand verändert.

Anticipating!
- Dirk

Montag, 22. September 2008

17:30 live

Ein kleiner Bericht. Ist ganz okay geworden, und der Dreh war echt entspannt. Sascha meinte einfach "Zeig mir mal was", und die anderen haben einfach mitgefilmt. Klar, paar Sachen sollten wir nochmal wiederholen oder so, merkt man auch, aber grundsätzlich sehr entspannt. Das Kamera- und Ton-Team hat auch noch mitprobiert auf der Kette zu stehen, aber das kann halt keiner :P



=======================================================================

Hautmäßig bin ich zur Zeit nicht so fit, reagiere auf Honig und Marmelade, die ich sonst eigentlich vertrage, und begnüge mich momentan nur mit Hauptmahlzeiten, die meine Mutter macht, Brot mit Butter, Salzstangen und Wasser. Denke aber, dass das hauptsächlich temporär ist.

Muss noch einige Sachen erledigen, da ich vor meinem Aufbruch in die Kur noch ein Wochenende in der Schweiz bin, und für's Studium noch einige Unterlagen abklären muss. Wenn irgendwer, irgendwen kennt, der auf Norderney Parkour macht, bitte Bescheid sagen ;)

Training geht gut voran, und ich hab leichten Muskelkater vom ständigen Hochziehen gestern. So muss das.

Meh.
- Dirk

Sonntag, 14. September 2008

Uni, Photos und Interview

Am Mittwoch war ich im Studentensekreteriat der Universität Bonn, und bin seitdem eingeschriebener Student des ersten Bachelor of Science Studienganges in Fachrichtung "Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften". Über das Studi-VZ habe ich schon einige, zukünftige Kommilitonen kennenlernen können, und wir werden uns wohl auch bald mal treffen um uns über das Studienfach zu unterhalten, Bewegggründe zum Studium auszutauschen und uns gegenseitig kennenzulernen.
Die Gelegenheit werde ich auch gleich nutzen um jemanden darum zu bitten mir seine bisherigen Unterlagen nach meinem Kuraufenthalt, der die ersten drei Wochen des Studiums überschneidet, nachzureichen, bzw. mit dem ich mich während der Kur unterhalten kann, was gerade auf dem Campus abläuft. Ein kurzer Blick verriet mir, dass knapp 80% des Kurses weiblich sind ^^;.



Folgend den Photosessions mit Johannes Schmitt, auszubildender Photograph in Köln, habe ich einige Photos bereits erhalten. Macht euch eure eigene Meinung (ich find sie hammergeil), und äußert auch ruhig Kritik: Ich werde sie weiterleiten!



Weitere Photos werden wohl folgen!

======================================================================

Gestern war ich trainieren und hab wieder einige Fortschritte gemerkt. Höhenangst strebt gegen Null, Handstand aus dem Stütz an einer Mauer funktioniert immer besser, Wallspin braucht fast keine Überwindung mehr und wird generell sauberer, Selbstsicherheit in vielen Bewegungen ist stärker geworden, und ich hab mich gefreut wieder alte Bekannte zu treffen :)

Weiterhin habe ich ein Interview für eine Fach- / Examensarbeit gegeben, welches das Thema "Parkour - Subkultur oder Trendsportart" beleuchten soll, was ich persönlich sehr interessant finde, und auch selber viele Gedankengänge zum Thema habe. Wenn ich ein Resultat, bzw. das Ergebnis sehen sollte, werde ich es hochladen.

Ich habe auch von Sat.1 eine DVD erhalten, wo ein kleiner Beitrag, den ich mal mit denen zusammen gemacht habe, drauf ist, den ich bald hochladen werde. Im Moment keine Lust / Zeit das umzukonvertieren.

======================================================================

Meiner Haut geht's auch langsam besser, der Fehmarnschock klingt langsam ab. Jetzt müssen nur noch die angefressenen Kilos runter :P

Mir geht's recht gut :).
- Dirk

Montag, 8. September 2008

Zurück aus dem Urlaub

Und ich bin zurück aus dem Urlaub!

Ich war eine Woche auf der Ostseeinsel Fehmarn und habe meine Zeit hauptsächlich damit verbracht zu essen, zu lesen und zu schlafen. Tat gut mal richtig zu entspannen, aber meine Haut sieht leider ziemlich schlecht aus, weil ich auch mal Eis gegessen habe, und mich generell ernährungstechnisch nicht zurückgehalten habe.
Trainiert habe ich fast gar nicht. Ich hab jeden Tag etwa 10-15 Wiener (mit gebeugten Armen) gemacht, und am Badezimmerfenster mit dem falschen Arm geplancht. Sonst eigentlich nichts, außer Handstand für Photos (folgen noch).

Dieses Wochenende war ich dann in Hamburg um mit den lokalen Traceuren zu trainieren, und dort ist's, von der Szene her, ähnlich wie in Köln. Eine Handvoll die ordentlich trainieren, und viele, die einfach "dabei sind" oder einen auf dicke Hose machen :)

Hab mich gefreut Bjarne, Paul, Nils und Lorenz wieder zu treffen. Benni (BenniBo), mit dem ich mich ab und zu im Forum ein wenig "gefetzt" habe, ist auch super in Ordnung, und seine Familie ist auch cool drauf. Danke nochmal für die Übernachtungsmöglichkeit! Daniel (Daniel_sun), aus Hamburg, und Peter, aus Stade, sind auch korrekte Jungs. Das Training hat Spaß gemacht mit euch!

Das Training am Sonntag war für mich sehr gestört, weil's mich am ganzen Körper stark gejuckt hat, aber wir haben ein paar Aufnahmen gemacht und ich hab' paar Sachen geschafft, die ich vorher noch nicht konnte.

Bin froh wieder daheim zu sein :)

Bazim!
- Dirk

Mittwoch, 20. August 2008

Medienkram

Und Grüße an die Leserschaft!

Letzten Samstag, folglich der 16.08, habe ich mit Inka Friese vom KinderKanal / WDR zusammengearbeitet um einen Kurzbeitrag für die Show "Wissen macht Ah!" herzustellen. Die Kooperation hat mir sehr gut gefallen, ich konnte alle meine Vorschläge einbringen, die Aufnahmen werden vermutlich auch gut, und generell war ein sehr freundliches Ambiente. Gerne öfters solche Zusammenarbeit :)

Das besondere an diesem Beitrag ist, dass es keine Interviews gibt, dass heißt Informationen ausschließlich über den Erzähler eingebunden werden. Das mag zuerst Skepsis erregen, aber ich durfte vorab schon den Text des Erzählers querlesen und korrigieren. Den endgültigen Text werde ich auch noch erhalten, um ihn noch einmal zu überarbeiten. Die Aufnahmen werde ich auch kriegen, und vermutlich einen kleinen Sampler davon hochladen. Weiteres hierzu wird folgen.

-------------------------------------------------------------

Gestern war ich in Düsseldorf um mit Schauspielern und Regisseuren des jungen Schauspielhauses zu reden. Diese planen in ihrer Neu-Inszenierung des Wedekind Klassikers "Frühlingserwachen" [Mehr Infos] Künste der Fortbewegung einzubauen. Das generelle Mottos des Stücks ist "Live fast - die young", wo ich erstmal schlucken musste, da das nun überhaupt nicht meine Lebenseinstellung ist, und auch Parkourphilosophisch einige Fragen aufruft.

Nach eingehendem Gespräch mit allen involvierten kam ich aber zu dem Schluss, dass ich nicht Parkour weitergebe, in diesem Fall, sondern einfach urbanes Turnen. Es geht darum ein visuell ansprechendes Video zu schneiden, welches dann in der Vorstellung läuft während die Jungs auf der Bühne kleinere Sprünge ausführen.

Mein Job ist das Finden von geeigneten Orten, vermitteln von Grund- und Fortgeschrittenen Techniken, Training mit den Schauspielern und Überwachung des Videodrehs. Die drei Schauspieler habe ich schon getroffen, und es sind ausgesprochen fitte Jungs, die sehr schnell lernen. Ich bin gespannt auf das Endprodukt, und auf das fertige Theaterstück :)

-------------------------------------------------------------

Heute war ich mit Johannes Schmitt unterwegs. Er befindet sich gerade in einer Ausbilundg zum Photographen, und muss in diesem Zusammenhang eine Photodoku machen, die ein Berufsbild in 4-6 Bildern zusammenfasst. Da ich in der Tat momentan Parkour, und verwandte Bewegungskünste, meine einzige Einnahmequelle ist, und Johannes selber an Parkour interessiert ist, fiel die Wahl auf Parkour und Akrobatik.

Wir haben heute schon einige Photos gemacht, hauptsächlich ruhige Posen bzw. Akrobatik. Er wird mich demnächst auch noch einmal zum Training begleiten, damit wir photographisch eine Art "Trainerrolle" festhalten können.

Die Photos wird er mir auch zur Verfügung stellen, und einige werde ich wohl hochladen :)


Up on track.
- Dirk

Sonntag, 3. August 2008

Parcouring Tour 2008

Gestern war es nun soweit:
Parkour trifft Parcouring.

Angetrieben von der Debatte, die in diesem Thread stattfand, machte ich mich diesen Samstag auf den Weg zum Karstadt in Köln um den Köln-Stopp der "Asics Parcouring Tour" zu besuchen, mit den Athleten des Teams zu sprechen, und Diskussionen mit der Organisatoren zu führen.

Grundsätzlich erstmal zur Veranstaltung:
Ein kleines Zelt von Asics beinhaltete eine Stereoanlage, jede Menge Schuh-Kartons, Getränke für die Athleten und jede Menge Nachfüllbehälter für Smint-Goodies, wobei Smint und Karstadt-Sport hier als Nebensponsoren auftraten.

Die Hindernisse bestanden aus lackiertem Holz und waren in zwei, als autonome Einheiten, aufgebauten Komplexen aufgeteilt. Jeder Komplex bestand aus verschiedenen Anordnungen von geraden und angeschrägten Hindernissen, Stangen und ähnlichem. Generell machte die Anlage auf den ersten Anschein einen recht soliden Eindruck, wurde aber beim Aufbau nicht von Traceuren betreut, was dazu führte, dass die Dinger beim leichtesten Regen (der sich oft blicken ließ) total rutschig wurden.
Viele Sprünge waren auch nicht wirklich möglich, aber das liegt generell an der eingeschränkten Kreativität an bewegungsorientierten Hindernissen: Sie werden aufgebaut mit dem Gedanken an bestimmte Sprünge, die man dort dann einfach ableisten kann, und gut ist.

Reizvoll war noch die Ladefläche des Pickups, der vermutlich zum Transport diente, denn diese war eben und konnte mit Rollen und dergleichen überquert werden.


Als Athleten waren Andreas Müller (breakerandi, von Dynamic Concepts), Jan (vom "Team Cologne"), Daniel Scherer (von Dynamic Concepts) und Mathias Esser (Parcouring Weltmeister). Zu den Personen sage ich nichts.


Wen ich aber speziell getroffen, ist Alexander Berger. Mitarbeiter von Kultos Entertainment, die unter anderem Splash Diving und Parcouring als Sportartenkonzepte erfunden haben und weiter als Sportarten verbreiten und managen.
Alexander Berger ist innerhalb von Kultos, zusammen mit Julia Dreblow, für die Organisation des "Projekt PARCOURING" zuständig (Quelle: http://www.kultos.de/index.php?id=406).

Er ist mir mit Respekt gegenüber getreten, hat sich trotz seiner Aufsichtsrolle die Zeit genommen mit mir eine lange Diskussion (schätzungsweise mindestens über einer Stunde) zu führen, um die Fronten zwischen Parkour und Parcouring zu klären, Vorurteile aus dem Weg zu schaffen, und generellen Meinungsaustausch zu betreiben.

Ich möchte hier einmal kurz anmerken, dass vermutlich kein Traceur bisher direkten Kontakt zur Management-Ebene von Parcouring hatte, und somit jegliche Meinungen die bisher gebildet wurden auf Vorurteilen, (gewollten Fehl-)Interpretationen, bzw. Informationen von Dritten stammt.

Ich hoffe mal die meisten, die das hier lesen, kennen mich, und wissen, auf welcher Grundlage ich mit Menschen umgehe, wie ich diesen gegenüber trete, und wie es um meine Menschenkenntnis aussieht.

Ich kann euch sagen, dass Alex mir mit Respekt gegenüber getreten ist. Vorurteilsfrei, ehrlich und offen. Ich habe ihn als ehrgeizigen, zielorientierten, sympathischen, intelligenten, nicht-geldgierigen Gesprächspartner kennengelernt und geschätzt.

Wir haben über sehr vieles geredet:
Uns erst einmal gegenseitig vorgestellt, über unseren sportlichen Werdegang, über unsere Erfahrungen und Vorurteile gegenüber Parkour und Parcouring, über unsere Erfahrungen mit öffentlichen Behörden und vieles mehr (auch privates) ausgetauscht, und ich möchte euch hier erst einmal ein paar, von mir ausgesehen definitive, Fakten auf den Tisch legen.


Parcouring, als Name, ist nicht an Parkour angelehnt.
Ich weiß, dass wurde schon mehrere Male behauptet, von verschiedenen Leuten innerhab der Parcouring-Szene und ich hab's selbst nicht geglaubt, aber durch das Gespräch mit Alex und Einblicken in seine Persönlichkeit kann ich diese Aussage als wahr zur Kenntnis nehmen. Gesucht wurde für diese Wettkampfsportart ein Name, der als "Lautmalerei" fungiert, und einem Außenstehenden schon durch den Namen eine Idee von dem ganzen gibt. "Parcours" ist vielen Deutschen ein Begriff, und steht im Duden. Das "-ing" wurde angehängt um sich an andere Sportarten wie "Skiing" und "Swimming" anzulehnen, und internationalen Anklang zu finden.
Der Name ist, so hat die Organisationsführung später gemerkt und eingeräumt, ein "Schnellschuss" gewesen und die Komplikationen mit der existierenden Sportart "Parkour" wurden übergangen / übersehen (nicht absichtlich). Bei der Namenschaffung dieses Projektes war Alex auch nicht selber beteiligt.

Das Ziel von Parcouring ist NICHT Geldmacherei.
Das mache ich an zwei Punkten fest:
1) Parcouring macht nicht genügend Geld um wirklich als Geldmacherei sinnvoll zu sein. Wenn Kultos planen würde große Kasse zu machen, dann gäbe es einfachere, skrupellosere Methoden um dies zu erreichen. Dies würde z.B. Sponsorings mit Nicht-Sportmarken beinhalten.
2) Alex' Persönlichkeit: Er ist selber langjähriger (25 Jahre Leistungsschwimmen) Sportler, und zeigte mir gegenüber in vielen Gesprächsabschnitten mehrere Persönlichkeitszügen, die man von einem Traceur erwarten würde. Ich kenne andere Geldgeile Persönlichkeiten, und muss sagen, dass Alex nicht so auf mich wirkte.

Das Ziel von Parcouring ist eine Verbreitung der Sportart "Hindernisse überqueren".
Ich schreibe hier ganz bewusst Sportart, denn Parcouring ist, ungleich Parkour, nicht an moralisch-philosophische Grundsätze und Charakterzüge gebunden, sondern bezieht sich auf das bloße Überqueren von Hindernissen. "Hindernisse überqueren", bzw. Parcouring, als bloße Sportart bietet Jugendlichen großes Potenzial ihre ohnehin schon vorhandene Umgebung als Sportgerät zu nutzen, ihren eigenen Körper kennenzulernen, wegzukommen von "uncoolen Sportarten" wie Turnen, ein Bekämpfen der steigenden Fettleibigkeit und sinkenden motorischen Fähigkeiten der deutschen Bevölkerungen zu gewährleisten.

Parcouring ist nicht medien-geil.
Ich kann das bewusst nicht an einzelnen Personen festmachen, denn in jeder Szene gibt es Leute die sich vor Kameras groß fühlen. Das kann man Parcouring an sich aber nicht vorhalten. Alex hat aber genauso Probleme das Spagat zwischen guter Sportentwicklung und spektakulärer Berichterstattungen zu schaffen, das wir alle wohl zu genüge kennen. Er selber hat auch schon negative Erfahrungen mit Herren und Damen von Medienanstalten gemacht, und ich denke da können wir ihm mitfühlen.

Die Parcouring-WM ist ein Weg, nicht ein Selbstzweck.
Parcouring per se muss keine Wettkampfsportart sein. Weiterhin kann Parkour auf keiner Grundlage jedem Menschen auf dieser Welt verbieten, sich auf einer moralisch-philosophisch neutralen Plattform im Überqueren von Hindernissen zu messen. Dies geschieht schon seit Jahrzehnten, bevor Parkour überhaupt erfunden wurde, in jeder militärischen Ausbildung und wird auch dort, teilweise, in Wettkämpfen ausgetragen. Dort hat sich noch niemand beschwert.

Weiterhin wurde ein Wettkampf nicht gewählt, um möglichst viele Sponsoren anzuziehen, sondern um das Überqueren von Hindernissen als Sportart an eine breite Masse heranzutragen. Um jedem die Augen zu öffnen: Der, der da über Stangen springt und sich an Mauern hochzieht, trainiert. Er ist kein Einbrecher.
Weltmeister, Teams und dergleichen sind Mittel zum Zweck: Die Leute brauchen Idole, Leute die sie anhimmeln können, brauchen Konkurrenz. So ist die Gesellschaft heutzutage aufgebaut. Überlegt einmal: Denkt ihr Fußball hätte sich so entwickelt, ohne Idole/Popstars wie Ballack, Beckham und Beckenbauer? Sicherlich nicht.

Die einfachste, schnellste und sicherste Methode einen Sport zu verbreiten ist, einen internationalen Wettkampf auszurufen und den über Medieninstitutionen an die Welt heranzutragen. Alex räumte ein, dass dies mit sicherheit nicht die ideologisch reinste Art ist dies zu tun, aber ich musste ihm auch eingestehen, dass mir keine bessere einfiel.

Parcouring bringt Traceuren, die nicht teilnehmen, dennoch Vorteile.
Durch ein erhöhtes Bewusstsein für die artverwandten Sportarten werden Traceure erhöhte Toleranz von Ordnungshütern erfahren, einfacheren Zugang zu sicheren Trainingsumgebungen ermöglicht kriegen, und generell vom Staat eher wahrgenommen werden.

Ein weiterer Vorteil ist das Interesse medizinisch-wissenschaftlicher Institutionen: Es werden durch Wettkämpfe auch Wettkampfstudien angespornt. Wieviel Belastung entsteht bei einem Katzensprung, was tun wir unseren Körpern bei Sprüngen von zwei Metern auf Beton an, erfüllt die Rolle überhaupt einen Zweck? All diese Fragen könnten mit den richtigen Geldern, dem richtigen Equipment, von Institutionen erforscht und beantwortet werden.

Im Grunde wollen Parcouring und Parkour (u.A. ParkourONE) dasselbe Ziel, durch verschiedene Wege, erreichen: Das öffentliche Etablieren einer anerkannten Sportart, bzw. Disziplin / Kunstform, die das Überqueren der Hindernisse in natürlichen/urbanen Lebensräumen beinhaltet, gekoppelt mit einer wachsenden Toleranz gegenüber Ausübenden dieser Sportarten und einer Akzeptanz in der Bevölkerung für diese ungewöhnlichen Fortbewegungsarten.


All diese Fakten, die Gespräche, meine Erfahrungen in der Vergangenheit, meine eigene Stellung im Parkourpolitikgefüge, etc. bringen mich zu einem ernüchternden Ergebnis:

Traceure, bzw. Ausübende von Parkour, denn diese Anschuldigungen decken sich garantiert nicht mit den Grundsätzen von Parkour und entsprechen nicht meinem Bild von einem Traceur, und ich fasse mir da selber an die Nase und beinhalte mich in dieser Aufzählung, neigen zu Schwarzmalerei, absichtlicher Misinterpretation, Intoleranz, mangelndem Respekt und der Unfähigkeit konstruktiver Kritik.

Kleine Beispiele:
Schreiben von Droh- oder Beleidigungsemails, Boykottieren von bestimmten Veranstaltungen bzw. Sportarten (früher Freerunning, jetzt Parcouring), das Abstufen anderer Persönlichkeiten aufgrund von Informationen von Dritten (keine Namen), unreifes Verhalten in Forenbeiträgen, Planung zur akuten Boykottierung, Verhinderung oder Sabotierung der Parcouring-WM und viele andere Kleinigkeiten, die euch sicherlich bewusst sind.
Bei einer so, fast fanatischen, Verteidigung der eigenen Grundsätze denke ich sofort an fanatische Religiongsübungen und "Parkour-Kult" taucht in meinem Kopf wieder auf, "Dropper-Kiddies" werden gnadenlos runtergemacht.


Jetzt kommt der Apell an euch (Traceure und Angehende):
Parcouring ist da, und Parcouring wird bleiben. Es gibt kein "Ich ignoriere es so lange, bis es verschwindet", es gibt kein "Alle Parcouringausübenden sind geldgeile, wettkampf-geile Arschlöcher". Parcouring ist existent, und langsam wird es Zeit dafür es zu akzeptieren.

Ich sage bewusst nicht: Meldet euch zur WM an und werdet Weltmeister, oder was auch immer, aber ich merke selber, dass Boykott zu nichts führt als noch mehr Stress und Ignoranz, auf beiden Seiten.


Deswegen ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, wo ihr loswerden könnt, und sollt, definitiv in einem angemessenen Ton, mit Respekt für den Gegenüber, was euch an Parkour, oder an Parcouring nicht gefällt, und ob ihr Ideen habt, wie man die gemeinsame Entwicklung, die parallele Entwicklung, dieser beiden Sportarten konstruktiv gestalten kann.

Sagt nicht "Der Name Parcouring ist scheiße und das geht nie gut", sondern schlagt einen anderen Namen vor, der genauso lautmalerisch ist. Sagt nicht "Parcouring führt zu Wettkampf und Wettkampf ist scheiße", sondern sagt, wie man einen Wettkampf so gestalten kann, dass er gesund über die Bühne läuft und nicht auf Traceure ausstrahlt, und akzeptiert, dass manche Leute sich gerne messen, unter anderem im Überqueren von Hindernissen. Gebt Ratschläge, anstatt Beleidigungen, und wir schauen, was die Zukunft bringen wird.

Dirk Meyer, 4 Jahre Parkour
ParkourONE Köln
Parkour.de TEAM

Dienstag, 22. Juli 2008

Das Wochenende war cool

!

Es hat Spaß gemacht alte Gesichter wieder zu treffen (Daniel, Gregor, Jason, Enis, Danny, Caro, Isa, Anja, Binh, John, Bene, Benny uvm.), neue Leute kennenzulernen (Kamil, Michi, Verena, Iris, Birgit uvm.) und an den Hindernisse zu trainieren.

Meine Haut hat sich bissel verschlechtert, und ich habe mich fast nur von trockenen Brötchen und Reiswaffeln ernährt, aber's passt schon :)

Ach ja, Michi ist jetzt das dritte Mädchen, dass es in meiner Gegenwart zum ersten Mal schafft sich beidarmig an einer Mauer hochzuziehen. Sollte ich mich für sowas buchen lassen? :)

Erschöpft.
- Dirk

Donnerstag, 17. Juli 2008

Weekend

Bin über das Wochenende in München, um auf dem Altstadtringfest mit anderen Leuten von pkONE, den Ashigarus und weiteren Traceuren aus Stuttgart, Frankfurt, Nürnberg, Bayreuth und anderen Orten Parkour zu präsentieren.
Mehr Infos gibt es hier.

Grüße, grüße!
- Dirk

Dienstag, 15. Juli 2008

Success story

Hallöchen!

Mit meiner Haut geht's bergauf, ich hab viel trainiert und bin nicht total im Eimer, der PlayStation Workshop am Wochenende ging glatt über die Bühne, und letzten Donnerstag habe ich den wohl bisher mentalsten Sprung meines Lebens gemacht.

Heute habe ich Post von der Rentenversicherung bekommen:
Sie freuen sich mir mitzuteilen, dass sie mir vier Wochen stationären Aufenthalt in einer Klinik auf Norderney genehmigen! Genauen Zeitraum etc. kriege ich noch.


Habe mich auch dazu entschlossen ab jetzt jeden Medienauftritt, den ich habe, hier auf dem Blog zu veröffentlichen. Müsste bald noch was vom Sat.1 kommen, was ich letzte Woche Mittwoch gemacht habe. Wenn ich die DVD per Post kriege lade ich es unverzüglich hoch.


Sonnenschein und oben ohne!
- Dirk

Mittwoch, 18. Juni 2008

Kurze Pause und Kurantrags-Update

Ich war letztes Wochenende nicht trainieren, und schon seit Donnerstag letzter Woche nicht mehr sportlich aktiv. Ich hatte mir letzte Woche Samstag eine leichte Zerrung der unteren, linken Bauchmuskulatur und eine leichte Überdehnung/Prellung der rechten Hand zugezogen, und dazu kamen noch meine andauernden Knieprobleme. Das hat mir einfach gesagt, dass ich mal ein Wochenende aussetzen sollte, was ich nun auch getan habe...
Der Hand geht es wieder gut (Handstände gehen wieder), die Knie scheinen relativ okay, und die Bauchmuskeln merke ich im Moment nicht... das kommt vermutlich erst, wenn ich irgendwo wieder versuche zu springen. Hat mir auf jeden Fall gezeigt, dass ich mich, auch wenn ich alleine trainiere, vernünftig aufwärmen muss.


Es gibt noch ein Update zu meinem Kurantrag, der mich momentan daran hindert die nächsten drei Monate meines Lebens vernünftig zu planen:
Wir haben einen Bescheid von der Rentenversicherung (zuständige Abteilung) bekommen, dass das ärztliche Attest noch nicht angekommen seie. Das heißt, dass meine behandelnde Ärztin es verschlampt hat das Attest an die Rentenversicherung zu schicken. Ich habe also drei Wochen umsonst auf eine Antwort gewortet.
Yay \o/!

Mir geht's eigentlich ganz ok.
- Dirk

Donnerstag, 5. Juni 2008

Die letzten fünf Tage

Ich bin wieder zurück (schon seit Dienstag) und schreibe jetzt hier einfach mal ein kleines Résumé der letzten Tage:


Samstag:
War der Girl's Day in Düsseldorf. Ich bin mit Lisa und Nora hingefahren, und war persönlich als Coach tätig. Es waren schätzungsweise 15-20 Mädchen da, die mit uns, trotz später schlechtem Wetter, fleißig trainiert haben. Es waren auch einige da, die schon erstaunlich fit waren und viel leisten konnten.
Ich persönlich habe mich selber mit Handstandkunststücken wie einen 3-sekündigen Einhandstand und eine 5-sekündigen "Straddle Planche", allerdings mit gebeugten Armen und noch schlechter Haltung, und noch weiteren, kleinen Spielereien, überrascht.

= = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = =

Sonntag:
Muskelkater vom Vortag. Wir haben einige Präzisionssprünge gemacht, was ich schon länger nicht mehr gemacht habe um meine Knie zu schonen, und deshalb streikten meine Beine ein wenig. Erstaunlicherweise an dem inneren, unteren Oberschenkelmuskel am stärksten. Der Muskel, der bei mir zu schwach ist und durch Übungen, so der Physiotherapeut, gestärkt werden müsse, wird jetzt also auch bei Sprüngen und Landungen rekrutiert. Yes!

So gegen 9:30 hat mich Samson abgeholt und wir sind Richtung Frankfurt gefahren. Auf dem Weg haben wir soooo viele Gespräche geführt, über verschiedenste Aspekte von Parkour, über unsere Vorbilder, über die Entwicklung der Szene, über unsere eigene Entwicklung und über noch vieles mehr...
Irgendwann rief Enis an und orderte uns nach Darmstadt, was wir auch erreichten indem wir der Autobahnbeschilderung folgten.

Dort trainierten wir mit Raimund, Dinja (Da Ninja, richtiger Name unbekannt :D), Jason und Enis. Samson ist bei seinem dritten Sprung, einem Präzisionssprung, zu kurz gesprungen, an der Kante abgerutscht und hat sich das rechte Schienbein blutig geschlagen. Glücklicherweise konnte er mit seinen Armen den Oberkörper von der Mauer fernhalten, was die Lage ein wenig entschärfte. Dennoch musste er ins Krankenhaus um die Wunde zu nähen, und war für den Rest des Tages mehr oder weniger eingeschränkt.

Wir haben zuerst an, vermutlich Enis', Schule trainiert und sind danach an das Staatstheater in Darmstadt gefahren. Der Spot war früher von Skatern belagert, wurde aber allmählich Parkourisiert, wie mir Jason berichtete. Netter Spot eigentlich, aber Samson rief an und wir holten ihn ab um dann gemeinsam zum Felsenmeer zu fahren.

Das Felsenmeer im Odenwald kann man sich als, auf der Spitze eines Berges gelegenen, drei Kilometer langen Abhang vorstellen, der von riesigen, abgerundeten Felsen (Durchmesser etwa einen Meter) durchzogen ist. Mehrere Wanderwege führen einen serpentinenförmig an den Fuß des Abhangs.
Wir aber haben uns über die Steine fortbewegt und sind einmal von ganz oben bis zur, etwa halbzeitig situierten, Brücke gesprungen, gelaufen und geklettert, und haben dort ein wenig Fangen gespielt. Dies war auch meine erste Oben-Ohne-Session, da ich es normalerweise vermeide mit nacktem Oberkörper zu trainieren. Ist mir zum einen wegen meinem immernoch vorhandenen Übergewichts, und zum anderen wegen der Neurodermitis unangenehm. Dieses Mal hat es sich aber sehr natürlich angefühlt...

Von der Brücke haben wir uns dann bis zum Fuß des Felsenmeeres vorgekämpft und nach Verschnaufspause den langen Weg nach oben wieder angetreten. Das war wohl eines der intensivsten Trainings, die ich je vollzogen habe. Keine Grundbewegung ist möglich, man muss schnell und instinktiv reagieren und man muss höllisch aufpassen nicht zu rutschen... bzw. so zu rutschen, wie es geplant war. Hier hat mich vor allem Jason fasziniert, der sich mit einer unschlagbaren Leichtigkeit und Natürlichkeit durch die Felsenlandschaft kämpfte.

Nach dem Training fuhr dann der Rest von uns, namentlich Jason, Enis, Samson und Ich, noch nach Darmstadt zum All-You-Can-Eat-Chinesen, wo wir uns, nach getaner Arbeit, die Bäuche vollschlugen und lustige Gespräche hatten. Wir haben uns über die "alten Zeiten" im .de Forum unterhalten, darüber wie wir mit Parkour und so angefangen haben, und was das für eine komische Frucht im Obstsalat seie.

Danach fuhren Samson, Jason und Ich zu Jasons Haus um dort zu übernachten. Seine Mutter und sein Bruder wussten davon nichts, aber Jasons "Das ist Dirk, das ist Samson" scheinten vollkommen zu genügen, um unser Anliegen darzustellen. Nach viel Trinken und einigem Duschen haben wir uns noch einige Videos angeschaut und gingen danach schlafen, um am nächsten Tag recht fit zu sein.

= = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = =

Montag:
Jason hatte an dem Tag Schule, weshalb wir auch früh aufstanden, gemeinsam frühstückten und dann unsere Sachen packten, um uns auf den Weg zu machen.

Samson und Ich kamen viel zu früh in Mainz an, das Kolpinghaus hatte geschlossen und wir bummelten ein wenig durch die Stadt, aßen etwas, kauften uns eine Billigfrisbee und spielten ein wenig. Wir unterhielten uns über Werbung mit Parkour, darüber Geld für Aufträge zu verlangen, über moralische Grundwerte und über den steigenden Kommerz im Parkour.

Als wir erneut zum Kolpinghaus kamen, hatte es geöffnet und wir sprachen nach kurzer Wartezeit mit El Jéfe, der uns den Schlüssel zu einem Zimmer gab, und uns darüber informierte, dass das ganze um 17:00 beginne.

Daraufhin inspizierten wir das Zimmer, was angenehm eingerichtet war und diesmal, man erinnere sich an das 1-bettige Zimmer des letzten Jahres, zwei Betten beinhaltete. Wir hatten auch eine große Balkontür und ein Fenster, welche für ausreichend Luft sorgten. Nachdem wir unsere Sachen verstaut und geordnet hatten, begaben wir uns auf Spotsuche und -inspektion. Wir waren ja schon einmal in Mainz, und wollten die gleichen Spots besuchen.

Nach eingängier Inspektion entschieden wir uns auch dafür und beklagten unsere geschundenen Körper und übermüdeten Geister. Aus diesem Grunde kehrten wir in unsere Bleibe zurück und gönnten unseren Existenzen ein wenig Ruhe. Nach etwa einer halben Stunde, und einer verträumten Wiederkehr in das Diesseits, machten wir uns allmählich bereit um der Herausforderung des Workshops entgegenzutreten. Ob der Schmerzsignale und müden Augen fühlten wir uns eher weniger motiviert sportliche Höchstleistungen zu vollbringen.

Erstaunlicherweise änderte sich dies schlagartig durch das, von mir angeleitete, Aufwärmtraining mit den Schützlingen. Nach Sprüngen, Liegestützen, Dehnübungen und Gelenkrotationen fühlten Samson und ich uns wie neu und waren bereit den Leuten Parkour so zu vermitteln, wie wir es bis jetzt kennengelernt haben.

Ich bin stolz darauf keine einzige Bewegung betitelt oder vorgegeben zu haben, und dennoch einen riesigen Fortschritt in den Köpfen der Leute gesehen zu haben. Sie machten schon vollständige Läufe, nachdem sie sich fünf Sekunden Denkzeit gegeben haben, und wussten auf jedes Hindernis eine passende Antwort. Auf die Frage, was sie in den fünf Sekunden gedacht haben, antworteten alle damit, dass sie sich über das Hindernis und sich selbst Gedanken gemacht haben. Jegliche externe Einflüsse wurden ausgeschaltet, und es wurde sich auf die Aktion an sich konzentriert, was auch zu erstaunlich guten Ergebnissen führte: Wenn ich an meinem ersten Trainingstag nur schon so viel Fortschritt gemacht hätte!

Nach dem Workshop, und einem im Kolpinghaus frei zur Verfügung gestellten Abendessen, wollten wir noch ein wenig weiter trainieren, wurden aber von dem Unwetter, das wohl jeder, zumindest in NRW-Ansässige, bemerkt haben wird, überrascht und entschieden uns für parkour-bezogenes Krafttraining.

Zu diesem Krafttraining erschienen aber nur drei, von den sicherlich acht freiwillig-gemeldeten Teilnehmern, denen wir dann aber umso mehr die Hölle heiß gemacht haben.

Nach getaner Arbeit ging es unter die Dusche und es folgten wieder einige Gespräche zwischen Samson und mir, wo wir uns gegenseitig über unsere Ansichten austauschten. Draußen schlugen etwa alle zwanzig Sekunden irgendwo Blitze ein, die das Zimmer erhellten und mich irgendwie von Nachtruhe abhielten. Dennoch schlief ich irgendwann ein und der Dienstag konnte kommen:

= = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = =

Dienstag:
Nach einem kostenlosen und großzügigen, aber frühen (etwa 7:30) Frühstück im Kolpinghaus packten wir unsere Sachen, warfen den geliehenen Schlüssel unserer Bleibe in ein dafür vorgesehenes Loch an der Rezeption, und zogen von dannen.

So etwa gegen 11:00 kamen wir in Köln an, ich verabschiedete mich von Samson, und wurde erstmal mit Emails, Forenposts, ICQ- und MSN-Nachrichten und anderen "Updates" überflutet. Nachdem ich dies alles abgearbeitet hatte ging ich um 12:20 zum Physiotherapeuten, der mich wegen meiner Knieprobleme behandelt. Diese Behandlung besteht aus Massage der Muskeln, und bestimmten Dehnübungen. Weiterhin kann ich ihn über jegliche Anatomie und Physiologie ausquetschen, was ich durchaus für sehr praktisch halte. So á la "Warum knackt das hier? Ist das schlimm?" oder "Kann ich diesen Muskel so oder so dehnen?", und dergleichen Fragen, die mir schon lange auf der Zunge brannten.

Um 14:30 machte ich mich dann auf den Weg in die Innenstadt um... zu trainieren. Schon wieder. Mit immernoch starken Muskelkater...
Jedenfalls kam ich im Mediapark an und hatte zwei Leuten von der Sporthochschule zugesagt ihnen um 15:00 und 16:00 jeweils ein Interview zu geben. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich nicht mehr verpflichtet fühle dies ehrenamtlich zu tun, sondern nach einer kleinen Aufwandsentschädigung frage, denn im Moment gebe ich fast wöchentlich Interviews, und opfere auch sonst einen Großteil meines Tages für Parkour, und habe irgendwie keine Lust mehr das kostenfrei zu tun.

Ich habe den Leuten ihre Fragen beantwortet, ein wenig trainiert, und einen Wallspin über die falsche Seite gemacht. Dies war aber an einer etwa 45° steilen Mauer, ist also noch nicht einmal annähernd mit einem richtigen zu vergleichen :)

Gegen 19:30 kam ich nach Hause, schlug mir den Bauch voll, badete um mich zu entspannen und fiel gegen Mitternacht ins Bett... und all dies um...

= = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = =

Mittwoch:
...am Mittwoch wieder gegen 8:00 aufzustehen um in die Schule zu fahren und die Ergebnisse meines schriftlichen Abiturs zu erfahren. Ich war nervös wie sonstwas, weil das entweder Erleichterung oder verdammt viel Stress bedeuten konnte, und gleichzeitig noch meine zukünftige Karriere maßgeblich beeinflussen würde.
Irgendwie hatte ich mir auch eine leichte Erkältung eingefangen, gepaart mit sehr leichtem Schwindelgefühl/Kopfschmerzen, was ich rückblickend auf das viele Training zurückführen würde. Das war für Muskeln, Körper und Immunsystem einfach zu viel Belastung mit zu wenig Regenerationsphasen. Ich denke es sind die Anzeichen eines leichten Übertrainings, die mich momentan plagen. Da ich mich aber die nächsten paar Tage ausreichend ausruhen werde denke ich, dass ich am Wochenende wieder fit bin.

Um 10:30 etwa erhielt ich dann meine Ergebnisse und meinen daraus resultierenden vorläufigen Abiturschnitt.
In Englisch erreichte ich 12 Punkte, in Mathematik 8 Punkte und in Sozial-Wissenschaften 9 Punkte. Das heißt, dass ich offiziell einen vorläufigen Abiturschnitt von 1,8 habe, und nicht in eine Nachprüfung muss.

Da mir aber nur vier Punkte fehlen um auf 1,7 zu rutschen, ließ ich mich von meinen Beratungslehrern beraten und es stellte sich heraus, dass ich durch eine freiwillige, mündliche Nachprüfung in Mathematik nichts zu verlieren habe. Bei 11 oder mehr Punkten kriege ich die 1,7, und selbst bei einem Bewertung mit NULL Punkten bleibe ich auf 1,8. Ich ließ mich also einschreiben, und werde nächste Woche Mittwoch diese Prüfung absolvieren.


= = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = =

So in etwa liefen bei mir die letzten Tage ab... Video-, Ton- oder Bildmaterial gibt es nicht wirklich, da ich einfach zu faul bin. Dafür schreibe ich ja meist immerhin ausführlich über meine Erlebnisse...

Meine Haut hat sich über das anstrengende Wochenende erstaunlicherweise gebessert, und ich hoffe, dass diese positive Entwicklung nicht nur temporär ist, sondern meinen Zustand permanent verbessert :)

Die Dinge laufen eigentlich ganz gut.
- Dirk

Sonntag, 1. Juni 2008

Frankfurt und Mainz

Hallo an die Leserschaft!

Heute werde ich mit Samson nach Frankfurt fahren um dort mit Jason, Enis, Daniel & Co. zu trainieren, oder einfach nur rumzulungern... die Nacht werden wir wohl bei einem der Frankfurter verbringen, das weiß ich noch gar nicht so genau... denke bei Jason.

Morgen fahren wir dann nach Mainz um am späten Nachmittag / Abend einer Anfrage nachzugehen und einen Workshop zu leiten, für das Kolpinghaus Mainz, mit dem wir auch schon letztes Jahr zufriedenstellend zusammengearbeitet haben. Dort haben wir auch einen Schlafplatz und können nach dem Training einfach chillen und uns einen ruhigen Abend machen.

Zurückkkommen werde ich am Dienstag, vermutlich so gegen Mittag. Also bitte nicht wundern, wenn ich irgendwo nicht auf Mails oder ICQ/MSN antworte :)

Hat jetzt schon Muskelkater von gestern...
- Dirk

Dienstag, 20. Mai 2008

Progress!

Heute war so ein endgeiler Tag. Ich war mit Sascha, Mirjam, Lisa und Christian draußen und wir haben trainiert. Nebenher habe ich noch Sascha (Nr.2) und Schila fragen beantwortet, für eine Reportage für den Kölner Stadtanzeiger.

Und, ich habe mich krass gesteigert:
- Planche an Mauern geht viel schneller
- viel weniger Höhenangst
- generell besseres Körpergefühl
- leisere Bewegungen
- besseres runterlassen von Objekten (auch mit anschließendem wieder hochklettern)

und die beiden folgenden Schmankerl, alles ohne je wirklich in Hallen trainiert zu haben:

Erstes Video
Zweites Video

Nach dem zweiten Video war ich SO breit am Grinsen, als ob ich Drogen genommen hätte oder dergleichen, und so fühlte ich mich auch. Dieses Gefühl für etwas lange, und hart zu arbeiten, und irgendwann die Früchte dieser Arbeit ernten zu können, ist einfach genial.

Ich nehme auch im Moment langsam, aber stetig Gewicht ab. Weiß nicht wirklich warum, aber ist mir auch egal.

Morgen ist meine mündliche Prüfung in Informatik. Ich werd jetzt bissel lernen gehen.

SUMAIRU.
- Dirk

EDIT: Noch ein kleiner Schnipsel:

Freitag, 25. April 2008

Sashiburi desu-ne

Grüße an alle die fleißig schauen, ob ich was neues gepostet habe. Dieser Blog hat schon einen weiten Weg zurückgelegt, und in meinem Leben passiert immernoch viel, was ich meinen Freunden und "Mitläufern" gerne mitteile. Ich habe einfach inzwischen nicht die Zeit/Motivation über mich persönlich zu schreiben, weil's mir die meiste Zeit unverändert gesundheitlich schlecht geht.

First things first:
Ich habe alle meine Abiturklausuren hinter mir. Meine mündliche Prüfung habe ich am 20.05 oder 21.05 im Fach Informatik. Meine Leistungskursklausuren waren Mathe und Englisch, und mein 3tes Abiturfach war Sozial-Wissenschaften.

Englisch war ein Kinderspiel und ich habe mich im Vorfeld viel zu nervös gemacht, obwohl ich sprachlich schon optimal vorbereitet war. Inhaltlich konnte man sich entscheiden, ob man sich einer Kurzgeschichte über eine Zwangshochzeit in Indien, oder einer Rede von Tony Blair widmet. Ich hab' die Rede genommen und bin mit dem Ergebnis zufrieden. Vermutlich zwischen 15 und 12 Punkten.

Mathe war leichter als erwartet, aber schwerer als erhofft. Es hat nicht wirklich geholfen, dass unser Mathelehrer sich wie ein Dozent fühlte und die ganze Zeit nur Sachen an die Tafel schrieb, ohne unser Lerntempo oder unsere Zwischenfragen zu beachten. Uns fehlte eine Menge Grundlagen, die man auch selber nicht wirklich nachholen konnte.
Vermutlich zwischen 8 und 3 Punkten.

Sozial-Wissenschaften wirkte auf den ersten Blick SEHR verwirrend, aber im Endeffekt konnte ich doch noch eine zufriedenstellende Klausur zu Stande bringen. Ich habe zwar ein bestimmtes Wirtschaftsereignis auf die Einführung des Euros im Jahre 2000 zurückführen wollen, aber der Euro wurde in diesem Jahr gar nicht gar nicht eingeführt, sondern erst zwei Jahre später...
Vermutlich zwischen 13 und 9 Punkten.

Soviel zum Abiturstatus. Momentan viel Freizeit, die ich nicht mit Training, sondern mit Schlafen und Zocken verbringe, denn:

=================================================================

Die Warriordiet ist fehlgeschlagen. Schon nach 3-4 Tagen hatte sich meine Haut schon stark verschlechtert und ist im Moment generell nicht gut auf Schweiß zu sprechen. Der gesamte Körper brennt, kribbelt, juckt. Ich kann mich beim Training nicht konzentrieren, und habe schon bevor ich trainieren gehe wieder Angst, dass es so juckt. Bin momentan deshalb auch fast nur zu Hause um nicht zu schwitzen.
Im Moment wird es sogar so warm, dass ich anfange zu schwitzen, wenn ich nur einkaufen gehe. Sobald ich nach Hause komme stelle ich mich erst einmal halbnackt in den Durchzugs-Wind um mich abzukühlen. An richtigen, regelmäßigen Sport ist also im Moment nicht zu denken.

Mein Kur-Antrag (ich hatte geplant zwischen Schule und Studium 4 Wochen in Kur zu fahren) wurde erst einmal abgelehnt, aber wir haben selbstverständlich Einspruch erhoben. Der Eingangsbescheid über eben jenen Einspruch haben wir auch schon erhalten, und ich bin mal gespannt, was sich da noch ergibt.

=================================================================

Trainingsmäßig gibt es dementsprechend nicht sooo viel zu berichten:
Ich habe es endlich wieder geschafft meine Handstand-Presses und Schweizer hinzukriegen, auch recht konsistent, kann einen geraden Handstand für etwa 20 Sekunden halten, und fühle mich generell sicherer. Habe auch so eine Capoeira-Handstanddrehung gelernt, die sich echt cool anfühlt und (vermutlich?) noch cooler aussieht.
Parkourmäßig funktionieren Läufe besser, ich habe an Armsprung/Hochziehkraft gewonnen und auch technisch ein wenig dran rumgefeilt. Denke momentan viel über Parkour nach, da ich viele Interviews gebe und schaffe es evtl. bald einen langfristigen Parkour-Trainer-Job in Kooperation mit einer Kölner Sozialeinrichtung zu schaffen, wo ich Jugendlichen Parkour näher bringe. Die Jugendeinrichtung ist auch in einem "Brennpunkt-Stadtteil" von Köln und hat ein sozial-kritisch-gestelltes Klientel. Werde am Dienstag ein Gespräch mit der Vorgesetzten dieser Organisation haben. Habe bei dem Vorgespräch mit den "lokalen Chefs" auch schon gemerkt, wie sicher ich inzwischen darin bin über Parkour zu reden und Leute von Parkour zu überzeugen.

Meinen Knien geht es nicht sonderlich gut, aber ich müsste mal endlich das Krankengymnastik-Rezept einlösen. Training im Moment tut meinen Knien zwar gut, aber so oft kann ich nicht trainieren, da es eben der Haut schadet. Je länger ich mich nicht, oder nur sporadisch, bewege, desto schlechter geht es den Knien.
Mein umgeknickter Fuß ist auch noch leicht angeschwollen, aber macht sich sonst gar nicht bemerkbar. Wenn die Schwellung nicht bald verschwindet werde ich auch da nochmal einen Arzt nachschauen lassen.
Die Bandage konnte ich net tragen, da ich halt noch mehr geschwitzt habe und es auch noch gezwickt hat, und mich einfach im Bewegungsspielraum total eingeschränkt hat. Habe sie als SEHR störend empfunden.


Ach ja, an alle Mädchen, die den Blog lesen sollten oder einfach mal drüber gestolpert sind:
Am 17.05 werde ich zusammen mit Lisa in Köln den "Parkour Girl's Day" veranstalten. Ein kostenloses Einführungstraining in die Grundlagen des Parkours, mit ausschließlich (ausschließlich mir ;P) weiblichen Teilnehmern. Um 12:00 fangen wir im Mediapark, und ich würde um eine kleine Anmerkung per Mail bitten, wenn du kommen möchtest.


Mal Grüße und so, und Hassliebe von wegen Sonne
- Dirk.

Dienstag, 18. März 2008

back to basics

Ich versuche es mal wieder:
Seit gestern esse ich wieder rohes Obst und Gemüse und verzehre Milchprodukte. Ich bin gespannt wie sich das auf meinen Körper, in Aspekten Neurodermitis (im Moment erträglich, aber störend) und Gewicht (72,9kg, sehr störend) auswirkt. Werde über drastische Veränderungen, die ich beobachte, berichten.

Ich habe mir auch gestern eine Bandage, die ich vom Arzt verschrieben bekommen habe, gekauft, die ich heute beim Training mal ausprobieren will. Doof, dass sie recht steif ist und ich mich damit nicht in der Kniekehle kratzen kann. Muss schauen, wie sich das mit der Neurodermitis verträgt.

mfg,
Dirk

Donnerstag, 13. März 2008

Orthopäde

Wie einigen von euch schon bereits bekannt sein dürfte, hatte und habe ich von Zeit zu Zeit und zur Zeit Knieschmerzen. Meist oberhalb der Kniescheibe am Muskelansatz, sowie bei manueller Verschiebung der Kniescheibe an sich. Ich habe deswegen mit Gewichtheben angefangen, was das ganze nur verschlimmert hat, so dass ich sogar im Ruhezustand Schmerzen hatte und war seit dem nicht trainieren um das ganze ruhen zu lassen. Habe mir auch direkt einen Termin geben lassen und war dann heute beim Orthopäden:

Er hat mich erst gefragt, seit wann ich die Schmerzen habe, wo ich sie habe, welchen Sport ich mache, wie oft ich diesen Sport mache, was für Belastungen dabei auftreten, ob ich die Schmerzen auch im Ruhezustand habe, ob ich sie schon länger habe und hat danach ausgiebig meine beiden Knie in allen möglichen Richtungen bewegt und schon vermutet, wann ich Schmerzen hätte, was mein angespannter Gesichtsausdruck und meine Doverbale Zustimmung ihm bestätigte.
Danach hat er noch beide Knie mit Ultraschall untersucht und kam zu dem Schluß, dass es im generellen zwei Sachen sind, die beide auf Überbelastung, sowie eine genetische, ungünstige Prädisposition (Veranlagung), zurückzuführen sind.

1) Eine "Erweichung" des Knorpelgewebes hinter der Kniescheibe, was zu verminderter Belastbarkeit des Knies führt.
2) Eine leichte Entzündung des Sehnenansatzes (Patella-Sehnen Ansatz) zwischen Oberschenkelmuskel (Quadriceps) und Kniescheibe (Patella)

Die Entzündung ist der Schmerz, den ich spüre.

Weiterhin hat er mir noch gesagt, dass es bei den meisten Menschen normal ist, dass das Knie leicht nach außen geneigt ist, die Kniescheibe also nicht mittig sitzt. Das wird bei mir noch durch erbliche Ungünstigkeiten und einseitiges Training verstärkt: Der innere Teil (also zum jeweils anderen Schenkel hin) des Quadriceps ist nicht so ausgeprägt, wie der äußere Teil, der hauptsächlich bei Landungen aktiv ist um massive Stöße, wie sie beim Parkour vorkommen, abzufangen. Dies führt dazu, dass der stärkere Muskel die Auslagerung der Kniescheibe noch weiterfördert.


Was ich dagegen tun soll:
1) Auf keinen Fall mit Sport aufhören, sondern einfach nur geringere Belastungen anstreben. Positiv, dass er mich keinem vollkommenen Verbot gegenüberstellt.
2) Entzündungshemmende Mittel nehmen, um die Entzündung schnell loszuwerden. Überaus positiv ist hier zu bemerken, dass er auf die Bemerkung, dass wir mit der Neurodermitis ein wenig Bedenken hätten und auch zur Zeit in einer homöopathischen Behandlung stecken, antwortete, dass es ein mindestens genauso wichtiges Problem wäre, das alte Rezept verwarf und und die Namen einiger homöopathischer Mittel mit ähnlichen Effekten aufschrieb und uns Rückspräche mit der behandelnden Ärztin empfahl.
3) Eine Bandage zur temporären Entlastung. Ganztägig erst einmal an einem Knie testen, und das, wenn es hilft, auf das andere Knie auszuweiten. Sobald dann die Entzündung und die anderen Symptome verschwinden solle ich mir die Bandage wieder langsam abgewöhnen.
4) Dehnen um eine Verkürzung des Oberschenkelmuskels zu vermeiden. Das wird zuerst zwar zu mehr Schmerzen führen (weil ja auch die Sehne gedehnt wird), ist aber unabwendbar. Das sollte dennoch nur in Maßen ausgeführt werden.


Insgesamt bin ich mit dem Arztbesuch sehr zufrieden, fühle mich sehr gut beraten und mit meinem Problem ernst genommen. Er war für jegliche Fragen offen, war sehr freundlich und hatte ein Verständnis für Parkour.
Ich bin auch überaus erleichtert, dass die Verletzungen / Überlastungserscheinungen bald abklingen sollten, und nicht permanenter Natur sind.

Ich kann jedem von euch nur empfehlen, euch auch einen guten Orthopäden zu suchen. Auch wenn es eine lange Suche ist (ich habe schon 4 hinter mir...).

I've been looking for ORTHOPÄDE.
- Dirk

Montag, 25. Februar 2008

Neurodermatitis -> être et durer?

Wie man schon an der Überschrift sehen kann, geht es mir hierbei um Parkour, mein Training und um Neurodermitis. Ich habe auf Parkour.NET einen längeren Post im internationalen "Health, fitness, injuries & nutrition" Bereich verfasst, indem ich speziell auf diese Punkte eingehe, und eine Diskussion anrege. Die Diskussion könnt ihr hier finden.
Ich habe den Beitrag auf Englisch verfasst, und ihr könnte auch gerne hier in Deutsch antworten. Ich werde ihn aber nicht übersetzen, da mir das gerade, um ehrlich zu sein, zu viel Arbeit ist. Morgen muss ich noch eine Vor-Abi-Klausur in Sozialwissenschaften, meinem absoluten Hassfach, schreiben und darauf werde ich mich jetzt noch weitergehend vorbereiten. Hier der Post:

=======================================================================

This relates partly to me suffering from Neurodermatitis, partly to nutrition in general, and partly to être et durer.

Coming to the first point, Neurodermatitis.

It's a growingly wide-spread kind of genetics-caused illness / disease that results in an overreaction by the immune-system to normally harmless molecules. This results in irritation of the skin, dryness, eczema, swelling and hyper-sensitive reaction to outer irritations. This results in itching and infections on the skin, because the skin has lost it's normal function of protecting the body. The skin rips apart and lotion has to be applied to reestablish the natural humidity level of the skin. Also hygiene is a big problem because most washing lotions and water dry out the skin even further, which makes hygiene a tiresome topic for patients. When having a medium rush of it my arm may look like this one. Also the spread of the affected skin differs greatly. Some patients only show symptoms in the joint area of the arms, wrists and knees. However, over the puberty it has spread to every part of my body (in varying intensity), except the area on my back between the shoulder blades, and a small strip on my chest. Needless to say it influences my daily life.

Now coming to the nutritional component.

I have to live strong diet according to my current state of body, and carefully observe reactions after consuming troublesome food. For example my lips start to itch after eating tomatoes, I have to sneeze and my ears itch after eating apples, my throat itches when eating nuts, and I generally get VERY aggressive sweat and general itchyness after consuming refined (or even cane-) sugar, or synthetic components like coloring additives or conservatives. At the moment I also have problems with dairy products and most raw fruits and vegetables.
So this leaves plain bread with butter, which is now my most-relied-on source of carbohydrates. I eat about 10 slices of bread each day, because the taste is pretty boring and it only satiates hunger, but not the appetite a human being has for variety of color, taste, texture and smell. When at home I top them with organic-fruit-jam, which seems to work most of the times, because the fruit has been processed.
But since I still have weight-problems (could lose about 8 kilos at least, if I'd try hard) this doesn't really help any much. You aren't satisfied after eating, you do not eat healthily and you do not feel really well. However I'd also not feel well if I chose to deny those diets and just eat everything I'd like, because that would worsen my condition. Luckily a blood-test revelead that most of my micronutrients are still on their regular levels.

Now for training, sports in general and specifically être et durer.

Whenever someone practises sports he ought to sweat. It's a natural body function which seperates us from many animals (gazelles for example) and is used for cooling our muscles. However, what most people don't consider as problematic: Sweat is salty and slightly acidic. This won't do harm on normal skin, however let's think back: I got something like small little wound and sensitive skin all over my body... let's recap: It itches like hell. Mostly all over my body. It gets unbearable when I ate something wrong, like wanting to tear off your skin and replacing it with new one.
Now how this relates to training:
A normal practicioner might be sitting at home, seeing the sunshine outside, and decide "I'll go train!" So our friend ventures outside, combines technical training with conditioning and comes home after two hours training, tired but at the same time refreshed. He then procedes to take a shower and is done after 2:10. He can do whatever he wants after this.
Now let's take a look at my training:
I am sitting at home, seeing the sunshine outside, and think "I might go training, but it'll itch all the time, the sweat will make skin swollen, I'll scratch it and it'll worsen my condition. Maybe it'll still relieve my mind off of it a little. Don't even wanna think about the shower afterwards...", so I also go outside and do similar training. All the while trying to focus and forget about the constant itchyness, the scratching and also finish after two hours. Then I go home, still itching, sweating, swollen and scratching and hop under the shower. The shower takes ten minutes, but after that comes careful patting of the wet skin to not rip the soft skin apart, which has been soaked by sweat and water. After that comes an ordeal of applying lotion to my whole body for about one hour. All the time exercising ridiculous self-control to not scratch the irritated skin, which had to withstand a lot in the last 3 hours.
After all this I am grateful to have trained, but I could not stand this every day.

So what I do at the moment is training one to two times a week, and staying outside real long, devoting the whole day to training and movement, and the required hygienical ordeal afterwards. This however results in me always having 2-3 days DOMS after training and very little progress in terms of strength. I am however confident and still like training (otherwise I would've quit, but we all know one cannot just stop moving).

So coming to the être et durer. To be and to last...
What if training is destroying you? Any kind of physical activity is bad for my skin. It is good for my mind, because I need movement and I need to grant my body the satiation of this instinct deep inside of me. However, I sit at home NOT going training, because I don't feel like doing all the itchy stuff. I don't consider it to be worth the effort.
I had a chat with Yves about similar things, and we both agreed that Parkour-training should move you out of the "comfort-zone", but the problem is, that the "out-of-comfort-zone" for me starts when I start sweating.

What are your thoughts about this? What is être et durer in my case? Training, not training? Is there training without sweating? Dietary recommendations? Similar experiences? Please share all of them.

bye,
Dirk

ps: Please keep in mind: I have tried various therapies for getting rid of it (scientifically backed medicine, alternative therapies, acupuncture and all other kind of funky stuff). There is, so far, no ultimate cure for this disease.

Dienstag, 12. Februar 2008

Gewichtheben, Hautbild und Style

Danke an Gregor und andere für neuen Ansporn hier wieder was reinzuschreiben!

Erst einmal Kommentare zu drei Bildern:

Das erste Bild zeigt die Umsetzung einer Rezeptidee, die mir kurz vor dem Einschlafen eingefallen ist. Was man braucht:
3 Tassen Mehl
3 Tassen Milch
3 Eier
1 Prise Salz
1 Prise Bourbon-Vanille
1 Prise Chili-Pulver

1 Packung Frischkäse

1 Banane
2 Handvoll tiefgekühlte Beeren
2 Handvoll Ananas

grüne Lebensmittelfarbe

Aus der ersten Gruppe Zutaten quirlt man Pfannkuchenteig. Diesen Teig teilt man nun auf drei Behältnisse auf.
Dem ersten Behälter fügt man nur die Vanille zu.
Dem zweiten fügt man die grüne Lebensmittelfarbe zu.
Dem dritten fügt man das Chili-Pulver und die Abtropfflüssigkeit (Saft) der Tiefkühlbeeren hinzu.

Nun sollte man also drei verschiedenfarbie Pfannkuchenteige haben. Während man nun jeweils zwei Pfannkuchen (oder mehr, je nach Größe der Pfanne) aus dem jeweiligen farbigen Teig backt püriert man die Früchte um drei Früchtebreis zu erhalten.
Wenn die Pfannkuchen fertig sind bestreicht man einen mit Frischkäse (klappt am besten mit einem Esslöffel) und anschließend den Gelben mit Ananaspürree, den Roten mit den Beeren und den Grünen mit Banane (wahlweise auch Kiwi-Pürree, aber Kiwi vertrage ich zur Zeit nicht).
Jeder Pfannkuchen wird nun gerollt und die so entstandene Rolle in etwa 6 Stücke geschnitten. Diese werden mit Party-Fahnen-Pieksern (siehe Bild) zusammengehalten und auf einem Teller kreisförmig um die Mitte angeordnet.

Mit den jeweils zweiten Pfannenkuchen macht man eine dreifarbige Rolle, indem man sie aufeinander legt und anschließend ohne Fruchtfüllung zusammenrollt. Diese wird in die Mitte des Tellers auf einer Mischung der Fruchtreste drapiert.


==========================================================================

Wer die Regeln einfachster Subtraktion beherrscht, dem sollte bereits aufgefallen sein, dass zwei Bilder übrig bleiben:


In dieser und ähnlicher Staffur müssen mich meine Schulkameraden, Freunde und Verwandte nun bereits seit etwa zwei Wochen ertragen. Nach anfänglicher Steifheit in besagter Kostümerie fühle ich mich in den Klamotten nun wohl und trage sie auch lieber als Jogginghosen. Ist auch auf der Haut erstaunlich angenehm zu tragen, nur beim sportlichen gibt es halt einige Abzüge. Reicht aber noch um der Bahn hinterherzusprinten und sie zu kriegen.

Besagtes Ereignis führte gestern zu erstaunlichen Komplikationen:
Als ich die Haustür durchschritt (um hinaus zu gehen, wohl gemerkt) kamen meine Augen nicht umher einen gelblichen Schimmer von den Schirmen der Lampen nahe des Bahnübergangs zu bemerken. Besagtes gelbliches Lichtereignis wandelte in seiner Natur derartig, dass es rötlich zu leuchten beginn und mir so klarmachte, dass die verdammte Bahn wieder zwei Minuten zu früh kam. Also losgerannt und schnellen Fußes dem mechanischen Tier auf die Fersen. Ein gekonnter Sprung über die blecherne Absperrung, der es trotz ihrer Warnfarben nicht gelang meine inszenierte Flucht zu stoppen, ein weiterer, ebenso galanter Sprung über eine weitere Absperrung, die es nicht wagte mich zu warnen, sondern in ihrem eintönigen Grau in der Betonwüste unterging, und ich war dem Ungeheur dicht auf der Spur. Wäre da nicht dieses dumpfe Geräusch hinter mir gewesen. Fliegenden Gewandes spurte ich, riss meinen Körper herum und sah wie meine blöde Wasserflasche beim Sprung aus dem Ranzen auf den Boden gefallen war. Nachdem mein lebenswichtiges Kraftgetränk wieder sicher hinter Riemen gezähmt war, und somit ob des eventuellen Gedankens eines erneuten Fluchtversuches, des Besseren belehrt werden würde, konnte die Hetze fortgeführt werden. Mit Brennen in den Lungenflügeln und Tränen in den Augen trotzte ich den kalten Temperaturen und schließlich gelang es mir das Ungetüm am heimischen Hafen einzuholen. Natürlich hielt mir keiner die Tür auf, warum auch? Guckt ja keiner, ob noch jemand die Bahn kriegen wollte... war ja, klar. Nichtsdestotrotz reichte mein Heldenmut und vor-nichts-Halt-machender Tatendrang aus um mit letzter, versiegender Kraft in das Gefährt zu springen und dort meinen Körper wieder in Zaum zu halten.
Ging aber nicht, mir war ob des akuten Kreislaufwechsels speiübel! Ich hasse es, wenn ich nach einem Kurzsprint irgendwo still stehen muss, zu viel Kleidung anhabe, dann noch kalten Schweißausbrauch kriege und nirgendswo frische Luft ist. Jede Haltestelle danach war für mich ein Anhaltspunkt frische Luft zu schnappen um sonst keuchenderweise in der Bahn zu stehen.
Als ich ausgestiegen bin und mich meiner Jacke endledigt hatte ging ich in Richtung Partnerschule wo mich eine 5-stündige Mathe-LK Vorabi-Klausur erwartete. Mein Gesicht fror fast ein bei etwa 3° und kaltem Schweiß, aber die frische Luft tat gut und als ich ankam war die Übelkeit auch wieder verflogen.

Und ich sah mich dem nächsten Ungeheuer gegenüber, das mich mit seinen surrealen Kalkulus-Komplikationen kolossal aggrevierte. Kurzum ist die Klausur nicht soo toll gelaufen, aber ich war noch relativ zufrieden mit meiner Leistung...

==========================================================================

Da ich nun erst das Thema "Style" in meinem Titel abgehakt habe, komme ich nun zum nächsten Thema: Hautbild.

Es bessert sich. Ich kann wieder mehr Sport treiben und muss nicht direkt fürchten, dass mir die Haut zerreißt. Ich lebe zwar strenge Diät (sehr wenig Obst und Gemüse, kein Zucker, sehr wenig Milchprodukte), indem ich fast nur Brot mit biologischer, zuckerfreier Marmelade esse, mich zwischendurch mit Salzstangen ablenke und mir ab und an Laugengebäck gönne. Abendessen ist recht normal geblieben, nur dass mein Auflauf eben ohne Käse ist. Die Reduktion der Milchprodukte hat retrospektiv definitiv zu einer überproportionalen Besserung des Hautzustandes beigetragen. Also geht es wieder bergauf :)

==========================================================================

Letzter Punkt: Gewichtheben!
Auf Drängen Yves' haben wir letzten Mittwoch zusammen einen Gewichtheberverein (Kölner Athleten-Club) besucht um uns einen Überblick über deren Trainingsmethode, Gerätschaften und Atmosphäre zu schaffen. Die Trainingshalle befindet sich im Keller eines Hallenschwimmbades und hat diese "russische Hardcore-Training" Atmosphäre. Man erreicht den Raum indem man einmal um das Schwimmbad herumgeht, ein rostiges Eisentor aufstößt und eine verwinkelte Kellertreppe hinuntersteigt. Im Raum selber tropft es bei Regen an einigen Stellen von der Decke und die Geräte sehen aus als hätten sie schon viele schweißtreibende Übungsstunden hinter sich.
Gefällt!

Ich war bisher zwei Male da (letzte Woche Mittwoch und gestern) und habe allein durch diese zwei Tage schon gemerkt, dass ich auch Muskeln auf der Rückseite der Oberschenkel trage! Diese haben sich nämlich JETZT schon erheblich gefestigt. Mein Muskelkater vom Parkourtraining am Sonntag hat sich auch mit dem vom gestrigen Training gepaart und macht mich heute, erfreulicherweise, fertig. Es tut gut mal wieder Schmerzen beim Treppensteigen zu haben.

Bis jetzt plane ich es so Montags und Mittwochs besagte Tropfsteinhöhle aufzusuchen, Freitags mich dem mädchenreichen Schulsport (im Moment spielen wir Flag-Football, wo man Körperkontakt vermeidet, es aber teilweise darum geht in Hüfthöhe hängende Wimpel von einem provisorischen Gürtel der Gegenspieler abzureißen... GegenspielerInnen... Hüfthöhe...) widmen und die Wochenendtage dem Bewegungstraining an der frischen Luft, sprich Parkour und kreative Bewegungen, zu widmen. Weiterhin zu Hause Handstand und dergleichen. Ich kann übrigens im Moment, aus keinem erfindlichen Grund, recht kontrolliert im Handstand gehen. Fragt nicht warum, ich weiß es nicht. Habe es nicht heimlich geübt oder so.

Wegen dem Gewichtheben werde ich euch definitiv auf dem Laufenden halten!

O Sashiburi desu-ne?
- Deruku

Donnerstag, 24. Januar 2008

Wie geht's, wie steht's?

Die lästige Frage, auf die ich meist mit "nicht so gut" antworte, und Leute dann immer große Augen machen.

Meine Neurodermitis hat sich in der letzten Woche verschlimmert, und ich weiß ungefähr warum. Reagiere beim Armlängenreflex auf Milchprodukte und suche grade wieder nach neuen Cremes, die ich benutzen kann.
Werde also weiterhin Zucker und Obst / Gemüse weglassen, und jetzt auch noch Milchprodukte. Werde mich aber mal umschauen nach Nahrungsergänzungsmitteln um eventuelle Nährstoff- und Vitamindefizite auszugleichen.

Training ist im Moment nicht so viel, aber Handstand geht voran.

Am Wochenende gehe ich mit meiner Mutter in die Stadt um mir einen neuen "Style" zuzulegen. Ihr dürft also gespannt sein, und ich werde auch Fotos reinstellen ;)

Irgendwas ist immer...
- Dirk